Cortana - Erste Erfahrungen mit der Beta
(16.04.2014 15:00 CET)
Mit dem Update auf Windows Phone 8.1 kam für amerikanische Nutzer auch Cortana. Cortana ist Microsofts Antwort auf Apples Siri. Auch als deutscher Nutzer ist es möglich, Cortana zu benutzen. Man muss dazu lediglich in den Handyeinstellungen die Vereinigten Staaten als Standort angeben und das Handy auf Englisch umstellen. Nach dem erforderlichen Neustart ist Cortana dann bereits installiert (allerdings logischerweise nur auf Englisch).
Wie macht sich Cortana aber nun als Siri-Konkurrent(in)? Optisch fühlt sie sich offensichtlich sehr wohl in Windows Phone. Sie fällt also nicht völlig aus dem Design. Beim Start fragt sie nach dem Namen des Benutzers und merkt sich auch seine Interessen. Diese werden dann benutzt, um Cortanas „Startseite“ zu gestalten. Beispielsweise werden aktuelle News und das Wetter am aktuellen Standort angezeigt. Wer seine Interessen ändern möchte, kann dies durch Drücken der drei Balken (oben rechts) tun.
Da Cortana durch die Lupe auf dem Smartphone aufgerufen wird, ersetzt sie auch die Bing-Suche nach Musik: Einfach auf die Note oben rechts klicken und Cortana sucht nach der Musik. Lediglich die Bing-Vision (also die Funktion, QR-Codes zu lesen) fehlt noch.
Eine Funktion ist die Abfrage des Wetters. Fragt man Cortana z.B. „How ist he weather in Krefeld?“ (also: „Wie ist das Wetter in Krefeld?“), so zeigt sie das aktuelle Wetter und eine Vorhersage an, indem sie mit Bing Weather zusammenarbeitet. Mann kann sie aber auch z.B. fragen „Is it going to rain“. Sie zeigt dann zwar dasselbe an, antwortet aber z.B. mit „There’s a strong chance that it won’t.“. Man muss ihr also manchmal zuhören. Auch auf Fragen wie „Do I need sunglasses?“ reagiert sie mit einer passenden Antwort. Hier kann sie also locker mit Siri mithalten, denn man kann sich mit ihr einigermaßen unterhalten, und man hat nicht das Gefühl, als rede man mit einer Wand.
Ist man sich gerade nicht sicher, wo man sich befindet, kann man sie fragen „Where am I?“. Sie zeigt einem die Adresse und eine Karte, die man sich dann genauer anschauen kann.
Die Bing-Suche integriert sich außerdem nahtlos in Cortana: Fragt man sie z.B. „Who is the Master Chief? (die Hauptfigur aus Halo), sucht sie sofort und liefert einem die Bing-Ergebnisse zu „Master Chief“. Das funktioniert nicht nur mit Personen, sondern auch mit Sachen und Orten.
Cortana bietet eine Menge an "nicht bierernsten Antworten" auf Fragen:
Fragt man sie z.B. „Do you like Clippy“ (zur Klärung: Clippy ist der Assistent aus Windows XP, der eine Büroklammer darstellte), so antwortet sie entweder „Definitely. He taught me how important it is to listen.“ oder „What's not to like? That guy took a heck of a beating and he's still smiling.“. Damit aber nicht genug. Die nächste Frage, die man ihr stellt, beantwortet sie nicht mit ihrem normalen „Avatar“ (also dem Kreis), sondern mit einem Clippy im Windows Phone Stil.
Fragt man sie lediglich „Cortana?“, so antwortet sie „Right here, chief.“ (eine Anspielung auf den Master Chief aus der Halo-Reihe).
Man kann Cortana auch fragen, ob sie ein Lied singt. Sagt man nämlich „Sing me a song“, fängt sie tatsächlich an, einen Ausschnitt aus „Danny Boy“ zu singen.
Fragt man sie, ob sie Windows mag, so antwortet sie, dass sie sehr miteinander kompatibel wären.
Nun zur Konkurrenz: Fragt man sie „Do you like Apple?“ antwortet sie „Their new headquarters looks kind of like a Halo. I’m into it.“ und wenn man sie nach Google fragt, antwortet Cortana „Impressive achievement. Still, I get everything I know from Bing.“.
Wer Halo gespielt hat sollte Cortana unbedingt fragen, ob sie Halo kennt. Die Antwort lautet nämlich, dass es eine Geschichte über eine sehr intelligente KI wäre, die die Galaxie rettet und dabei etwas Hilfe von ihrem „Sidekick“ bekommt, der zwar stark ist, aber wenig redet... Cortane eben. :)
Zurück zu den Anwendungsmöglichkeiten: Wie bei Siri kann auch Cortana sich Familienbeziehungen merken. Sagt man „Call dad“, fragt sie nach dem Kontakt des Vaters und lässt einen dann die Nummer auswählen. Beim nächsten mal ruft sie dann direkt diese Nummer an. Das geht auch mit „Call mom“, „Call my little / big brother /sister“ und „Call grandma / grandpa“. So lernt Cortana vom Benutzer und man kann seine Liebsten schneller erreichen. Ebenfalls kann jedem Kontakt ein Spitzname zugeordnet werden, der dann statt des Namens gesprochen werden kann.
Ansonsten hat Cortana ähnliche Anwendungsmöglichkeiten wie Siri. Man kann sie nach guten Restaurants in der Nähe, nach einem guten Kinofilm, oder nach anstehenden Terminen befragen – Cortana hilft gerne weiter. Man kann sich auch einen Wecker stellen lassen, Musik abspielen und eine Erinnerung schreiben. Cortanas Anwendungsbereiche sind also sehr umfassend, allerdings in der aktuellen Version noch auf die USA begrenzt.
Wenn man langsam, laut und deutlich spricht, versteht Cortana das Meiste. Allerdings muss man wirklich deutlich sprechen, denn sie ist manchmal noch etwas schwerhörig, insgesamt versteht sie aber wirklich viel.
Fazit:
Zusammenfassend ist Cortana zwar noch in der Beta, aber sie ist auf dem besten Weg, Siri starke Konkurrenz zu machen. Wer die Möglichkeit hat, sollte sich Cortana also auf keinen Fall entgehen lassen. Wie man sie auf einem deutschen Gerät auch heutre schon nutzen kann, hatte ich hier beschrieben.